Mitarbeiter sind das Rückgrat jedes Unternehmens. So viel steht fest. Außer natürlich, du bist eine One-Man-Show wie ich. Dann bist du dein Unternehmen und kannst statt einem betrieblichen Gesundheitstag einfach einen Wellnessurlaub machen. Nun gehen wir mal davon aus, dass du kein Alleinhustler bist.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Mitarbeiter haben direkten Einfluss auf ihre Leistungsfähigkeit und Produktivität. Ein betrieblicher Gesundheitstag zeigt nicht nur, dass ein Unternehmen in seine wertvollste Ressource investiert, sondern trägt auch dazu bei, diese zu schützen und zu fördern. Durch Workshops zu Themen wie Ergonomie am Arbeitsplatz, Stressbewältigung und gesunde Ernährung erhalten deine Mitarbeiter die Werkzeuge, um ihren (Arbeits-)Alltag gesünder zu gestalten.

Lass uns einmal die Vorteile eines betrieblichen Gesundheitstages genauer anschauen.

Die Kosten, die durch krankheitsbedingte Ausfälle entstehen, können für Unternehmen erheblich sein. Ein betrieblicher Gesundheitstag kann präventiv wirken, indem er das Bewusstsein für Gesundheitsrisiken schärft und praktische Lösungen aufzeigt. Vor allem aber ist es der perfekte Startpunkt, um hohlen Phrasen wie „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns am Herzen“ oder „Unsere Mitarbeiter sind uns wichtig“ Leben einzuhauchen. So wird nicht nur die individuelle Gesundheit der Mitarbeiter gefördert, sondern auch ein Beitrag zur Senkung der Fehlzeiten geleistet.

Ein betrieblicher Gesundheitstag kann einen positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur haben. Indem das Unternehmen zeigt, dass es sich um die Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert, wird ein Gefühl der Wertschätzung und Zugehörigkeit gefördert. Dies stärkt das Engagement und die Loyalität der Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen. Darüber hinaus bieten gemeinsame Aktivitäten eine Plattform für den Aufbau von Beziehungen und die Förderung der Teamdynamik, was zu einer offeneren und kooperativeren Arbeitsatmosphäre beitragen kann.

In einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt ist das Image eines Unternehmens als Arbeitgeber entscheidend. Ein betrieblicher Gesundheitstag ist ein sichtbares Zeichen für die Verpflichtung eines Unternehmens zur Gesundheitsförderung und kann das Employer Branding stärken. Dies macht das Unternehmen nicht nur für potenzielle neue Mitarbeiter attraktiver, sondern erhöht auch die Bindung der aktuellen Belegschaft.

Überleg mal, wie viel Zeit für unnötige Meetings draufgeht. Ich wette mit dir, dass du – wenn du in einem größeren Unternehmen arbeitest – mit Sicherheit zwischen 10 und 20 % deiner wöchentlichen Arbeitszeit für Meetings aufwendest, deren Inhalt man auch in fünf Minuten hätte abklären können.

Ist das nicht paradox? Auf der einen Seite sind die Leute gestresst, weil sie mit ihrer eigentlichen Arbeit nicht hinterherkommen, auf der anderen wird Zeit nahezu gleichgültig verschwendet. Und lassen wir die ganzen ins Endlose gezogenen Pausen mal komplett weg, wegen denen man dann bis 19:00 Uhr im Büro hängt.

Alles Zeit, die man definitiv besser investieren könnte ...

Fakt ist, für Veränderung braucht es Bewusstsein. Bewusstsein kann man nicht auf Knopfdruck abrufen. Man muss es erstmal schärfen. Dafür eignet sich ein betrieblicher Gesundheitstag. Anders als in der Schule, als der „Wandertag“ tatsächlich nur eine vorgegaukelte Ruhe vor dem Sturm andeutete, kann ein Tag, der komplett im Sinne der Gesundheit steht, Großes bewirken. Ein betrieblicher Gesundheitstag ist nicht nur eine Pause vom Arbeitsalltag. Er ist eine Investition in die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter, die sich langfristig auszahlt.

Grundsätzlich gibt es kein Unternehmen, für das ein betrieblicher Gesundheitstag unbedeutend ist. Egal wie klein das Unternehmen auch ist, Gesundheit sollte nie als selbstverständlich erachtet werden. Dennoch gibt es bestimmte Branchen, die von einem Gesundheitstag besonders profitieren können. Und zwar die, in denen die Arbeit auf irgendeine Weise monoton ist.

Geistig monoton. Physisch monoton. Und monoton stressig.

Doch nicht nur in Branchen, auf die eines der obigen monotonen Beispiele zutrifft, ist ein Gesundheitstag wichtig. Er ist vor allem für diejenigen Unternehmen relevant, die sich das Thema Gesundheit auf die Fahne schreiben.

Gesundheits- und Wellnessbranche

Unternehmen im Gesundheitswesen, von Krankenhäusern über Pflegeeinrichtungen bis hin zu Wellnesszentren haben eine doppelte Verantwortung: Sie müssen nicht nur die Gesundheit ihrer Kunden / Patienten im Blick haben, sondern auch die ihrer Mitarbeiter. Indem sie Gesundheitstage organisieren und aktiv an der Förderung der Gesundheit im eigenen Haus arbeiten, setzen sie einen Standard für die Branche und zeigen, dass sie die Prinzipien, die sie nach außen tragen, auch intern leben. Das ist Authentizität, die nicht nur das Vertrauen stärkt, sondern auch die Attraktivität als Arbeitgeber steigert.

Produktions- und Fertigungsindustrie

In Branchen, die körperlich anstrengende Arbeit erfordern, wie in der Produktion und Fertigung, sind Maßnahmen zur Vermeidung von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen von größter Bedeutung. Betriebliche Gesundheitstage können hier dazu beitragen, das Bewusstsein für ergonomisches Arbeiten zu schärfen und den richtigen Umgang mit physischen Belastungen zu vermitteln.

Dienstleistungssektor

Mitarbeiter im Dienstleistungssektor, besonders in Bereichen mit direktem Kundenkontakt wie z.B. in der Gastronomie, sind oft hohem Stress und unregelmäßigen Arbeitszeiten ausgesetzt. Gesundheitstage, die Entspannungstechniken und Stressmanagement-Strategien vermitteln, können dazu beitragen, das Wohlbefinden zu verbessern.

Gesundheit - ein universelles Gut

Letztendlich ist es für kein Unternehmen verkehrt, einen Gesundheitstag zu veranstalten. Unabhängig von der Branche oder Unternehmensgröße kann jeder Arbeitsplatz von den Vorteilen profitieren, die solch eine Initiative mit sich bringt. Die Investition in die Gesundheit der Mitarbeiter zahlt sich durch eine Vielzahl von Vorteilen aus, von einer verbesserten Mitarbeitermoral und Produktivität bis hin zu einer stärkeren Unternehmenskultur und einem positiven öffentlichen Image.

Ein betrieblicher Gesundheitstag kann vielfältig gestaltet werden und bietet Unternehmen die Möglichkeit, auf kreative Weise das Bewusstsein und Engagement für Gesundheitsthemen zu fördern. Hier sind ein paar Ideen, wie ein Gesundheitstag aussehen könnte:

Vorträge und Workshops

• Ernährungsberatung: Experten geben Tipps für eine gesunde Ernährung im Büroalltag und zeigen einfache, nährstoffreiche Snacks und Mahlzeiten.
• Stressmanagement: Psychologen oder Coaches führen Workshops zu Techniken der Stressbewältigung durch, einschließlich Zeitmanagement und Achtsamkeitsübungen.
• Bewegung am Arbeitsplatz: Physiotherapeuten oder Fitnesstrainer bieten Anleitungen für ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und kurze, effektive Übungen, die man auch im Büro durchführen kann.
• Gesundheitschecks
• Sehtests: Optiker führen vor Ort Sehtests durch und beraten bei Bedarf zu Bildschirmarbeitsplatzbrillen.
• Blutdruck- und Blutzuckermessungen: Medizinisches Fachpersonal bietet schnelle Checks an, um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen.

Aktivitäten und Kurse

• Fitnesskurse: Angebot von Gruppenaktivitäten wie Yoga, Pilates oder Zumba, die zur körperlichen Betätigung anregen und den Teamgeist fördern.
• Meditation und Entspannung: Kurze geleitete Meditationssessions oder Atemübungen, die helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
• Teamwettbewerbe: Organisation von spielerischen Wettbewerben, wie z.B. Schrittzähler-Challenges, die zu mehr Bewegung motivieren.

Deshalb sollten Mitarbeiter beim Gesundheitstag nicht nur passiv Informationen aufnehmen, sondern aktiv lernen, wie sie sich sowohl physisch als auch psychisch fit halten können – und das nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause. Das wiederum bedeutet, dass die praktischen Tipps und Techniken alltagstauglich sein müssen und nicht zu doktrinär daherkommen sollten. Um diese auch umsetzen zu können, muss der dafür nötige Freiraum gewährt werden. Und das bedeutet nicht, dass die Kolleginnen und Kollegen nach Feierabend in der Teeküche im Sitzkreisel ein paar Atemübungen machen dürfen …

Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten systematisch integriert werden. Durch Ruheräume für Meditationspausen, gesünderes Kantinen-Essen – Junk Food und TK-Fraß gibt es schließlich an jeder Ecke, Stehpulte zur Förderung eines dynamischeren Arbeitsumfelds oder flexiblere Arbeitszeiten, die eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen. Und so weiter. Aber wie gesagt, höre dir am besten an, was deinen Mitarbeitern diesbezüglich auf dem Herzen liegt.

Der eine tanzt lieber, der andere entspannt lieber.