Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Es ist der perfekte Moment, um die Gemeinschaft und den Teamgeist im Unternehmen zu stärken. Das in der Theorie.
In der Praxis steht einfach mal wieder ein abgesegneter Grund an, sich im Beisein der Kolleginnen und Kollegen einen hinter die Binde zu gießen und peinliche Momente für die Ewigkeit zu schaffen. Oder die peinlichen Momente der letzten Betriebsfeier aus der Welt zu schaffen.
Imagepflege.
Schließlich ist die Wiesn noch nicht allzu lange her.
Bei einem sind wir uns wahrscheinlich einig: Eine Weihnachtsfeier vollkommen ohne alkoholische Getränke ist keine Weihnachtsfeier. Deshalb könnt und sollt ihr gerne alle im Folgenden genannten Möglichkeiten mit alkoholischen Elementen spicken. Aber damit nicht nur Eierpunsch, Met oder Glühwein das Highlight der Weihnachtsfeier darstellen, sind hier fünf originelle Ideen, wie ihr eure Betriebs-Weihnachtsfeier in diesem Jahr besonders gestalten könnt. Vielleicht auch ganz ohne peinliche Momente.
1. Apres-Gaudi im Büro
Stellt euch vor, euer Büro verwandelt sich in die ultimative Après-Ski-Bar. Ohne kalten Schnee und steile Pisten. Das heißt aber nicht, dass ihr nicht steil gehen könnt.
Bei der Après-Gaudi im Büro dreht sich alles um das „besinnliche Trinken“ in gemütlicher Runde. Zieht eure schrillsten Weihnachtspullover an, sodass selbst George Michael neidisch auf euren Look wäre. Schmückt die Büroräume mit funkelnden Lichtern und hängt die Mistelzweige strategisch über den Bürotüren auf.
Richtet eine Bar ein, an der Glühwein, Eierlikör und heißer Apfelwein serviert werden. Für die solide Grundlage darf ein Büffet mit herzhaften Leckerbissen nicht fehlen. Wenn ihr es gerne komplett Do-it-Yourself halten wollt – wie wäre es z.B: mit Käsefondue, einem Waffel- oder Crepes-Stand und „selbstgebackenen“ (= selbstmitgebrachte und eigentlich von der Mutter/Großmutter gebackene) Plätzchen?
Die Playlist sollte von klassischen Weihnachtshits bis hin zu alpenländischen Après-Ski-Hits reichen, um das richtige Ambiente zu schaffen. Und wenn ihr dem Ganzen noch eine Krone aufsetzen wollt, plant ihr eine Karaoke-Session ein.
Vergesst ja nicht, viele Schnappschüsse zu machen. Wer weiß, für welche Zwecke sie zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden können. Denn nicht jedes Unternehmen fährt in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit Gehaltserhöhungen auf.
Die Besenkammern solltet ihr jedoch vorsorglich von außen absperren.
2. Weihnachtliche Schnitzeljagd: Auf der Jagd nach dem heiligen Klopfer
Wer sagt eigentlich, dass Schnitzeljagden nur etwas für die Kurzen sind? Wenn dem so ist, dann plant ausreichend Kurze für eure Schnitzeljagd mit ein. Bei dieser besonderen Bürovariante geht es darum, von Klopfer zu Klopfer zu ziehen, um am Ende den heiligen Klopfer zu heben. Mit Hinweisen und Rätseln versehen, führen euch die kleinen Schnäpschen durch eine festlich dekorierte Welt.
Bildet Teams und gestaltet eure Schnäpschenjagd ganz nach euren Belieben. Mit Hinweisen, Rätseln und Challanges. Werdet kreativ und lasst euch was einfallen. Vielleicht müsst ihr ein Weihnachtsgedicht in möglichst schräger Manier vortragen oder eine Szene aus „Kevin – Allein zu Haus“ nachspielen, ohne dabei zu lachen. Wenns krass wird, gewährt euch euer Chef zur Planung und Vorbereitung sicher auch einen freien Tag.
3. Kreative Workshops: Last-Minute-Geschenke mit ein paar Schlücken Inspiration
Diese Weihnachtsfeier-Idee eignet sich für alle Shopping-Muffel wie mich. Wenn ihr Einkaufen genauso hasst wie ich und keinen Bock auf überfüllte Innenstädte und ein erschlagendes Online-Angebot habt, dann könnt ihr mit dieser Weihnachtsfeier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen steht die Weihnachtsfeier dann nicht ausschließlich unter dem Motto Alkoholkonsum. Zum anderen habt ihr danach direkt etwas, was ihr euren Liebsten unter den Weihnachtsbaum packen könnt.
Warum also nicht einen Kreativ-Workshop der besonderen Art erleben, bei dem handwerkliche Geschicklichkeit mit feinen Gaumenfreuden kombiniert wird? Beim Last-Minute-Geschenke-Workshop verbindet ihr das Unangenehme (Basteln) mit dem Angenehmen (Wein- oder Bierverkostung). Ihr bekommt die Gelegenheit, zum Beispiel schicke Weinträger aus Holz oder individuell gestaltete Bierkrüge aus Keramik herzustellen – und das alles mit einem guten Schluck zur Inspiration.
Sollte es passieren, dass eure handwerklichen Erzeugnisse am Ende aussehen, als wären sie höchstens etwas für die Schwiegereltern, keine Sorge: Durch die begleitende Verkostung habt ihr sicherlich auch perfekte Geschenkalternativen gefunden. Vielleicht entdeckt ihr während des Abends einen exquisiten Wein oder ein besonderes Craft-Bier, das sich als ideales Geschenk eignet.
4. Virtual Reality Weihnachtsabenteuer: Für Trinkschwache geeignet
Ihr habt Lust auf Abenteuer und wollt Weihnachten mal ganz anders feiern? Dann rein in die VR-Brillen und ab in die virtuelle Adventswelt! Für alle technikaffinen Teams (und auch für die weniger technikaffinen Kollegen, die einfach mal den Chef als digitalen Elfen sehen wollen) ist eine Virtual Reality Weihnachtsfeier die perfekte Gelegenheit, die Realität hinter sich zu lassen und in ein pixeliges Winterwunderland einzutauchen.
Stellt euch vor, ihr stapft zusammen durch einen schneebedeckten Zauberwald, in dem alles digital, aber nichts kalt ist. Oder ihr rast auf virtuellen Schlitten durch die Wolken, während euch ein gigantischer digitaler Rentierkopf zuruft, wohin ihr lenken sollt. Keine Lust auf Kälte? Kein Problem! Im virtuellen Weihnachts-Resort könnt ihr auch im Strandoutfit neben einem digital projizierten, riesigen Christbaum relaxen.
Natürlich gibt es auch Aufgaben zu lösen: Vielleicht müsst ihr einen riesigen Berg digitaler Geschenke stapeln, ein überdimensionales Lebkuchenhaus bauen oder euch beim VR-Schneeballwerfen austoben, wo ihr mit virtuellen Schneebällen auf das Bullseye des Chefs zielt.
Egal, ob als eifrige Elfen oder mutige Rentier-Kutscher – das VR-Abenteuer macht euch zu Helden der digitalen Weihnachtswelt und bringt euch auf völlig neue Weise zusammen. Und wenn ihr am Ende des Abends die VR-Brillen absetzt, könnt ihr euch sicher sein, dass ihr zwar die Realität ein bisschen verlassen, dafür aber umso mehr gemeinsam gelacht habt.
Das Beste daran? Den virtuellen Glühwein könnt ihr so oft nachschenken, wie ihr möchtet. Hier wird garantiert keiner rot!
5. Ein eigener Weihnachtsmarkt
Wo wird in der Vorweihnachtszeit am meisten gebechert? Logisch … auf dem Weihnachtsmarkt. Oder wie man bei uns in Bayern sagt „Christkindlmarkt“. Christkindlmarkt lass ich mir ja noch eingehen, aber bei der befremdlichen Augsburger und Nürnberger Schreibweise ChristkindlESmarkt stellen sich mir die Nackenhaare auf. Um mein Schreib-Aggressions-Level niedrig zu halten bleibe ich daher beim Weihnachtsmarkt.
Also. Einen eigenen Weihnachtsmarkt zu veranstalten ist eigentlich gar nicht mal sooo originell. Doch das heißt nicht, dass man nicht ein bisschen Pep und Humor reinbringen kann! Statt sich wie die anderen Massen auf den Standardmarkt zu quetschen, um von den Einkaufstüten der shopping-wütigen Touristen in den Rücken gepiekt zu werden, holt ihr den Weihnachtszauber einfach zu euch. Aber natürlich mit allem, was dazugehört: Glühwein, Buden und Unterhaltung.
Damit sich die Freude auch auf den Hunger ausbreitet, dürfen Foodtrucks natürlich nicht fehlen! Von der klassischen Bratwurst, die es vermutlich aus Prinzip auf jedem Weihnachtsmarkt geben muss, weil das schon immer so war, bis hin zu ausgefallenen fleischlosen Gerichten aus der Karibik, die euch den Geschmack Weihnachtens aus einem anderen Blickwinkel des Planeten auf den Teller bringen, könnte euer Festschmaus kaum vielseitiger sein. Stellt euch vor, ihr steht in der Winterkälte (natürlich dick eingepackt) und freut euch auf eure Runde Pommes, Käsespätzle, Jamaica-Curry oder den ultimativen Kaiserschmarrn frisch aus dem Truck. Nebenbei klirren die Glühweintassen und der Duft von gebrannten Mandeln, Waffeln und heißem Met vermischt sich mit dem Frost der kalten Dezemberluft.
Fazit
Und da habt ihr’s! Die Möglichkeiten, eure Weihnachtsfeier zu etwas Besonderem zu machen, sind schier grenzenlos. Ob Apres-Gaudi im Büro, Schnitzeljagd, wilde VR-Schlittschuhrennen, kreative Geschenk-Workshops oder ein firmeneigener Weihnachtsmarkt: Es gibt so viele Wege, mit denen ihr die Stimmung heben könnt (nicht nur mit Hochprozentigem).
Natürlich bleibt das wichtigste Ziel dabei, jede Menge Spaß zu haben und vielleicht auch das eine oder andere goldene Glühweinglas an die Kollegin oder den Kollegen zu verleihen, die sich unvergesslich ins kollektive Gedächtnis getanzt haben.
Denn wie wir wissen: Die besten Betriebsfeiern schaffen bleibende Erinnerungen. Im Idealfall peinliche Momente, die ihr noch viele Weihnachtsfeiern lang bei jedem zweiten Glühwein besprechen können.
Prost und frohe Feierzeit!